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Nerven verloren – Liebe verloren? Vergebung im Alltag als Mama

Wenn du das hier liest, weil du gerade einen schwierigen Tag oder die Nerven verloren hast, dann hoffe ich, dich hiermit ermutigen zu können. Ich hoffe, du kannst die Vergebung annehmen und voller Zuversicht weitermachen, wo du ins Stolpern geraten bist. Ich fühle mit dir und wünsche dir von Herzen Gottes Frieden!

Und ich hab sie schon wieder verloren – die Nerven, die Geduld, meine innere Ruhe. Ehrlicherweise waren es nicht die grossen  Dinge, die schief gelaufen sind oder nicht so funktioniert haben, wie ich wollte. Es waren klitzekleinen Dinge. Ein trödelndes Kind, eine Sauerei beim Essen, ein bisschen zu oft an meinen Beinen gezogen.. Aber eigentlich spielt es ja gar keine Rolle, ob es grosse oder kleine Umstände waren, die mich so wütend machten. Eigentlich sollten keine Umstände mein Verhalten beeinflussen können.

Und dann plötzlich ist der Sturm vorbei, wir hören eine Geschichte mit der Tonie-Box und spielen wieder in friedlicher Stimmung.
Nur lässt mich der Gedanke nicht los, warum ich mich nicht zusammenreissen konnte. Eine halbe Stunde länger aushalten (Epheser 4.2) und es wäre ohne laut werden gegangen.
Im Normalfall habe ich eine Liste, was ich alles machen kann, bevor die Stimmung total kippt bei uns zu Hause. Denn als Mutter bin ich nun einmal für die Atmosphäre in unserem Zuhause verantwortlich.

Meine Challenge aus 1. Korinther 13 ist: „Die Liebe verliert nicht die Beherrschung.“ Heute habe ich es aber so richtig vergeigt. Ich bin lauter geworden, als ich möchte. Ich habe mit Konsequenzen gedroht, von denen ich wusste, dass sie nichts bringen. Ich habe versagt, meine Selbstbeherrschung verloren und mich meinen Kindern gegenüber nicht gerecht verhalten. Frustriert und enttäuscht von mir selbst sitze ich also zwischen meinen spielenden Kindern und frage mich, ob ich nun die schlechteste Mutter der Welt bin. Kennst du dieses Gefühl?

Wahrheit oder Lüge

Einer unserer Pastoren hat letzten Sonntag in einem Gebet folgendes gesagt: „Herr, erbarme dich über eine Kultur, in der jede und jeder vor allem an sich selbst glaubt.“ Vielleicht ist das eine unserer Schwierigkeiten. Wir glauben irgendwie, dass wir alles mit eigener Kraft bewältigen und erreichen können. Dann merken wir, dass wir eben doch auch unsere Grenzen haben und tief in unserem Inneren mit Sünde (Egoismus, Habgier, etc.) kämpfen. Und weil wir nicht mit einer demütigen Haltung gestartet sind, sondern so sehr an uns selbst geglaubt haben (es wird uns ja auch ständig gesagt, dass wir alles erreichen und schaffen und unter einen Hut bringen können), ist unser Stolz anschliessend verletzt, wenn es nicht klappt.

Ich glaube, dass wir als Mütter unglaublich intensiv merken, wie unvollkommen unsere Liebe ist. Wir lieben unsere Kinder so so (!) sehr und dennoch schaffen wir es nicht, sie auch immer mit Liebe (Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe) zu behandeln. Das zu erkennen, kann sowohl Segen als auch Fluch sein. Es kann uns die Tür für Gottes Gnade öffnen und wir können noch tiefer in seine Liebe und Vergebung eintauchen. Wir können ein Leben leben, das von Demut ihm gegenüber geprägt ist und unseren falschen Stolz beiseitelegen. Es kann aber auch Satan die Tür öffnen, der uns in diesen verletzlichen Momentan anfängt an Lügen glauben zu lassen, die uns immer schwerer auf dem Herzen liegen und uns zu erdrücken drohen. Beispielsweise, dass wir weniger wert sind als andere, dass wir schlechte Mütter sind, dass wir nicht geliebt werden, dass wir keine Leistung bringen. Die Frage ist: Auf wen hörst du? Wem öffnest du die Türe?

Vergebung annehmen

Hier findest du fünf Schritte, die ich gehe, wenn ich als Mama Vergebung brauche.

  1. Ich gehe zu Jesus, kotze mich bei ihm aus falls nötig und bitte ihn vor allem um Vergebung. Ich benenne meine Fehler beim Namen. Ich nehme mir die Zeit mit Jesus. Es ist vermutlich keine „Stille Zeit“, aber ich versuche mich auf Jesus zu fokussieren und seine Stimme in dem ganzen Chaos zu hören. Vielleicht kommt noch Lobpreis dazu, vielleicht aber auch einfach nur ein „bei ihm sein“.
  2. Ich nehme seine Vergebung bewusst an.
    „Müssen wir denn nun noch damit rechnen, verurteilt zu werden? Nein, für die, die mit Jesus Christus verbunden sind, gibt es keine Verurteilung mehr.“ (Römer 8.1)
    Die Bibel ist klar: Gott hat uns vergeben. Dennoch hadern wir doch manchmal damit, uns selbst auch zu vergeben. Das hat nichts damit zu tun, dass wir nicht wüssten, dass uns vergeben ist. Es fehlt uns jedoch manchmal an Glaube. Joyce Meyer sagt in ihrem Buch „Battlefield of the Mind – Devotional“: Wir sind frei in Jesus Christus und wir müssen nicht mehr auf die Verurteilungen von Satan hören. Wenn wir scheitern – und das werden wir – macht uns das nicht zu einem Versager. Es bedeutet, dass wir einmal in einer Sache gescheitert sind. Es bedeutet, dass wir nicht alles richtig gemacht haben. Das macht uns nicht zu einem Versager.“
  3. Ich versuche herauszufinden, was genau zur „Explosion“ geführt hat. Was waren die Triggerpunkte? Hatte ich heute physische oder psychische Schwierigkeiten? Was ist mein wirkliches Bedürfnis? Denn eigentlich sollte – wie oben erwähnt – kein äusserer Umstand mich derart aus der Ruhe bringen können, wenn ich fest in Jesus verwurzelt bin und seinen Frieden (den uns die Welt und unsere Kinder nicht nehmen können) in Anspruch nehme. Die Wurzel für meine Ungeduld muss also tiefer liegen. Und um nicht wieder von denselben Dingen getriggert zu werden, versuche ich herauszufinden, was das ist.
  4. Ich mache einen Plan, wie ich meinem Bedürfnis begegnen kann.
    Brauche ich Zeit für mich? Brauche ich Zeit mit Gott? Muss eine Arbeit dringend erledigt werden? Brauche ich Zeit mit meinem Mann? Brauche ich Hilfe oder Tipps bei der Erziehung? Hatte ich einfach nur Hunger? Bin ich überfordert?
    Was es auch ist – ich erstelle mir einen Plan, wann ich mir die Zeit nehme oder wann ich mit wem darüber spreche. Zu wissen, dass ich zu einem bestimmten Zeitpunkt meinem Bedürfnis gerecht werden kann, lässt mich häufig ruhiger werden. Sich selbst ernst zu nehmen, ist wichtig!
  5. Ich entschuldige mich bei meinen Kindern. Manchmal erkläre ich, weshalb ich mich falsch verhalten habe, manchmal bleibt es einfach bei der Entschuldigung oder einer Bitte um Vergebung. Aber mir ist wichtig, dass meine Kinder sehen, dass ich nicht ohne Fehler bin und sie von mir lernen, wie man sich entschuldigen kann. Es ist zwar manchmal unangenehm. Aber ich kann ja nicht von ihnen erwarten, dass sie etwas machen, wenn ich es nicht vorleben kann.

Ermutigungen für dich, wenn du auch mal die
Nerven verloren hast

  • Dir ist vergeben, du kannst in Gnade und Freiheit leben.

Natürlich machen wir Fehler, natürlich scheitern wir von Zeit zu Zeit. Aber zu wissen, dass uns von dem allmächtigen Gott, unserem Vater, vergeben ist, macht uns frei. Frei, wieder aufzustehen. Frei uns zu entschuldigen und Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Frei, in seiner Liebe zu leben und sie weiterzugeben, ohne auf unseren Stolz zu achten.

  • Du bist eine sehr gute Mama.

Ich möchte hier keine Fehler schön reden. Und ja, jede von uns hat ihre Schwächen. Aber nur schon, dass du hier bist und das liest, zeigt, dass du nicht einfach selbstgerecht bist und den Fehler nur bei den anderen suchst. Ich bin mir sicher, dass du dein Bestes gibst. Du bringst deine Fische und Brote und kannst darauf vertrauen, dass Gott etwas wundervolles daraus machen wird (Johannes 6.9-12).

  • Gott hat dich als Mutter für seine Kinder ausgesucht.

Ich glaube nicht, dass es Zufall war, dass genau du die Mutter deiner Kinder geworden bist. Aber in erster Linie gehören unsere Kinder Gott und wir dürfen sie grossziehen und begleiten. Gott hat sie sicher nicht per Zufall in deine Hände gegeben.

  • Gott arbeitet an und mit dir

„Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu.“ Philipper 1.6
Gott ist noch nicht fertig mit dir und hat dich auch nicht aufgegeben. Du bist kein hoffnungsloser Fall. Seine Frucht (Galater 5.22-23) wächst in dir (heisst, ist noch nicht ausgewachsen). Und dein Scheitern von vorhin wird vielleicht gerade zum Dünger für den nächsten Wachstumsschub.

  • Gott liebt dich – so wie du bist

Du musst dir die Liebe Gottes nicht verdienen. Du musst ihm nicht beweisen, wie toll du bist und was du alles kannst. Er liebt dich, weil er Liebe ist. Nicht, weil du seine Liebe verdient hättest, sondern weil er sich von sich aus für dich entschieden hat (1. Johannes 4.9-10).
So wie wir unsere Kinder lieben, bevor sie etwas dafür tun konnten und so wie wir sie lieben, selbst wenn sie Mist bauen. Nur geht seine Liebe noch viel tiefer und weiter, als wir uns das vorstellen können.

Nein, nicht alles ist nach einmal durchatmen oder einem Lächeln vom eigenen Kind einfach wieder gut. Manches braucht Zeit, Reflexion, Hilfe von anderen und manche Gewohnheiten müssen Stufe für Stufe aus unserem Haus geschubst werden. Aber du darfst zuversichtlich sein – der Herr des Universums ist mit dir. Beten wir doch gemeinsam:

Gebet

Vater im Himmel – mein Herz ist voller Emotionen. Ich bitte dich, schenke mir deinen Frieden, lass mich bei dir zur Ruhe kommen. Stärke mich mit deiner Kraft und lass mich deine Liebe und Vergebung erfahren. Fülle mich mit deiner Freude, Geduld, Liebe und Hoffnung. Herr ich brauche dich. Du weisst, was ich brauche. Bitte hilf mir, deine Hilfe anzunehmen und schenk mir Weisheit, wie ich weitermachen soll. Lass mich die Dinge aus deiner Perspektive sehen. Ich sehne mich nach deiner Ruhe, Liebe und Geborgenheit.
Danke bist du mir und lässt du mich nicht los. Danke, bist du mein Halt in diesem Chaos.
Ich lege dir alles hin, was ich getan, gesagt und gedacht habe. Hilf mir, das in Ordnung zu bringen, was ich in Ordnung bringen soll.
Im Namen von Jesus, Amen.

Bibelstellen

Römer 8
Philipper 1.6-11
Galater 5.13-26
Epheser 6.10-18
Matthäus 11.28

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